Reiseführer Normandie

Zwischen der Bretagne im Westen und der Picardie im Osten liegt die Normandie mit 600 km Küste vom Mont St. Michel bis Le Treport und weitläufigem reizvollen Hinterland, auch bekannt als normannische Schweiz, nach Süden begrenzt durch die Ile de France. Die Normandie gehört wohl zu den geschichtsträchtigsten Regionen Frankreichs. Nach Römern und Germanen waren im 9. Jh. dänische Normannen verantwortlich für Wohl und Gedeihen, sie gaben der Normandie ihren Namen. Von hier begann Wilhelm der Eroberer seine Feldzüge, verband die Normandie mit England, bevor sie im 15. Jh. wieder Anschluß an Frankreich fand. Die Kanalinseln Guernsey und Jersey stehen als verbliebene Eckpfeiler ehemals britischen Besitzes vor dem europäischen Festland. Die bewegte Geschichte der Normandie läßt sich auch an den vielen Abteien, Burgen und Schlössern ablesen; die Abteien von Fécamp, Lessay, Mont St. Michel, Ardenne und La Lucerne. Auch die normannischen Kirchen sind nahezu einzigartig in Frankreich. Eindrucksvolle Zeugen sind die Meisterwerke der Kathedralen von Rouen, Evreux, Bajeux, Coutances und der Mont St. Michel.

STRAND.JPG (33513 Byte)

Heute ist es vor allem die Landwirtschaft mit bedeutender Rinder- und Pferdezucht, die die Normandie prägt. Camembert, Cidre, Calvados sind nicht nur dem Gourmet bekannt. Aber auch das Meer ist Lieferant unzähliger Leckerbissen mit vielen Fischsorten und Schalentieren. Und natürlich ist die Normandie Küstenregion mit einigen bedeutenden Seebädern wie Deauville an der bekannten Blütenküste, mit großen Hafenstädten wie Le Havre und Cherbourg und einer Vielzahl kleinerer und größerer Badeorte mit kilometerlangen feinen Sandstränden, kleinen malerischen Felsbuchten, aber auch wilden hohen Steilküsten mit starken Gezeitenunterschieden.

Das Département Manche
Vom Mont St. Michel im Westen bis Isigny sur Mer reicht die Halbinsel Cotentin. Sie gehört zur sogenannten unteren Normandie und bildet das Departement La Manche. Ihre Küstenlandschaft von der Bucht des Mont St. Michel bis zum Cap de la Hague mit ausgedehnten feinen Stränden in Südwestlage, kleinen Buchten, malerischen Fischerdörfern und -häfen, bekannten Seebädern wie Granville und Barneville-Carteret, mildem gesunden Seeklima, laden zu einem erholsamen, abwechslungsreichen Urlaub am Meer ein. Das Hinterland ist von erstaunlichem landschaftlichen Reiz mit vielen kleinen Flüssen, Wallhecken, Hügeln, satten Wiesen und Feldern.

PFERDETC.JPG (32561 Byte)


KÄSE23.JPG (26314 Byte)


Besuchen Sie die Bischofsstadt Coutances mit schöner gotischer Kathedrale, den Botanischen Garten von Avranches oder Villedieu-les-Poeles - die Stadt, in der seit Jahrhunderten die Tradition des Kupferhandwerks und des Glockengießens beheimatet ist - die Abteien La Lucerne oder Hambye, die Marktstädtchen Carentan und Valognes oder Barfleur mit traditionsreichem, geschäftigen Hafen.

Granville- St.-Pair-sur-Mer - St. Jean-le-Thomas
Zwischen Avranches und Gtranville liegen einige, sehenswerte, kleinere Badeorte wie St. Jean--le-Thomas, Carolles und St.-Pair-s/Mer mit z.T. feinsandigen Stränden. Der bekannteste Badeorte auf der Halbinsel Cotentin ist Granville. Auf einer Felszunge über dem Meer erbaut, liegt die mittelalterliche Oberstadt mit alter Stadtmauer und der sehenswerten Kirche Notre Dame. In der neueren Unterstadt mit ihren vielen Geschäften, Cafés, Restaurants und großem Hafen herrscht reges Treiben. Ausflugsmöglichkeiten bestehen zu den reizvollen Kanalinseln Chausey, Jersey und Guernsey.

MICHEL.JPG (61474 Byte)

Mont St. Michel
Er gehört zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Die in der Baie du Mont Saint Michel auf einer Felseninsel burgartig angelegte Abtei ragt weit in den Ärmelkanal. Hier sind die Gezeiten merklich zu spüren; kann man den Berg bei Ebbe zu Fuß umrunden, so ragt bei Flut nur die Festung aus dem Meer. Vom Festland führt ein ca. 2 km langer Damm zur Insel und den Befestigungswällen. Über die Grande Rue mit ihren Häusern aus dem 15. und 16. Jh., Geschäften und Restaurants, gelangt man zur Abtei mit großem romanischen Schiff, gotischem Chor und sehenswertem Kreuzgang. Von der Höhe genießt man einen kilometerweiten herrlichen Panoramablick über das Meer.

Das Département Calvados
Das Département Calvados, im Westen vom Fluß Vire und im Osten von Honfleur, dem traditionsreichen Hafenstädtchen an der Seinemündung begrenzt, ist vor allem Küstenregion mit großen breiten Sandstränden und bekannten Küstenabschnitten wie die Alabasterküste (Côte d'Albâtre) mit ihren hohen Kreidefelsen, die Blumenküste (Côte Fleurie) mit den renommierten Seebädern Deauville, Trouville und Cabourg, die Côte de Grâce und die Küste des Bessin, die durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg in die Geschichte eingegangen ist. Das überaus reizvolle beschauliche Hinterland, auch bekannt als normannische Schweiz, mit blühenden

CAEN.JPG (105387 Byte)

Obstgärten, grünen Weiden, strohgedeckten Bauernhäusern und prachtvollen Manoirs - Herrenhäusern - lädt zu erholsamen Spaziergängen ein. Im Monat Mai zur Zeit der Apfelblüte ist es hier am schönsten. Die vielen Äpfel werden vor allem zur Herstellung des berühmten Cidre oder des Calvados verarbeitet. Aus diesem Landstrich kommen auch einige der schmackhaftesten Käsesorten Frankreichs (Pont l'Evéque, Livarot, Pavé d'Auge).

Copyright © 2020