Reiseführer Bretagne

Die Bretonen nennen ihr Land "Armor" - "Land des Meeres". Der Name könnte nicht treffender sein, wenn man die riesige Halbinsel der Bretagne betrachtet und ihre 1500 km lange Küste, die vom Mont St. Michel bis zur Loire-Mündung reicht.

Die Küstenlandschaft ist von vielfältigem Reiz: Kilometer zerklüfteter Küste mit bizarren Felsformationen, an denen sich die Schaumkronen der Wellen hochtürmen, wechseln sich ab mit langgestreckten, feinsandigen Stränden und kleinen, intimen Badebuchten. Die malerischen kleinen Fischerdörfer mit ihren weit ins Land leuchtenden weiß getünchten Häuschen oder den urigen strohgedeckten Fischerkaten aus Naturstein mit farbenprächtigen, üppigen Hortensienbüschen im Gärtchen erwecken bei dem Besucher einen nostalgischen Eindruck. Sie scheinen sich nicht verändert zu haben, seit Paul Gauguin sie liebevoll auf seinen Bildern festhielt.

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Im äußersten Westzipfel Europas gelegen, unter dem belebenden Einfluß des Atlantiks und der milden Wirkung des Golfstromes, erfreut sich die Bretagne - besonders die südliche Küste - einer fast mediterran anmutenden Vegetation. Das zarte Gelb der Mimosen, die hier viermal im Jahr blühen, wird nur noch übertroffen von dem leuchtenden Gelb des Ginsters. Immergrüne Eichen gesellen sich zum atlantischen Pinien- und Zypressenwald, und im Landesinnern, dem "Argoat" - "Land der Wälder", findet der Besucher ausgedehnte Heideflächen, bewaldete Hügel, weite Täler mit vielen Flüssen und Bächen. Dies ist das Land der Sagen; das Land des Zauberers Merlin und der schönen Fee Viviane, das Land des heiligen Grals und der Ritter der Tafelrunde.

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Die Bretagne gehört zu den bevorzugten Ferienlandschaften Frankreichs. Es ist ein Land für Individualisten, die außer an reinem Badeurlaub auch an kulturellen Exkursionen und Besichtigungen interessiert sind. Die Bretagne, Land der tausend Gesichter, des unaufhörlichen Kampfes zwischen Wind, Wasser und ihren Bewohnern, hat seit jeher Maler und Dichter in ihren Bann gezogen. Es ist ein Land von eigenwilliger Schönheit; ausdrucksstarken Farbkompositionen und faszinierenden Lichtverhältnissen.

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Die Bretagne, geheimnisvolles, rätselhaftes, eigenartiges und gleichzeitig anziehendes Land, ist geprägt durch eine viertausendjährige Geschichte, deren Zeugen - die weltweit bekannten Dolmen und Menhire von Carnac und Umgebung - Jahr für Jahr viele Besucher anlocken. Ein Land mit einer Sprache keltischen Ursprungs, die heute noch von der älteren Generation gesprochen wird, einer eigenen Musik und bäuerlichen Trachten mit reichverzierten Hauben, von Landstrich zu Landstrich verschieden.

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Die tiefe Religiosität der Bretonen zeigt sich durch die vielen schönen Kirchen, Kathedralen, unzähligen kleinen Kapellen und die berühmten Kalvarienberge. Mit Wallfahrten, religiösen und folkloristischen Festen verehren die Bretonen ihre zahlreichen Schutzheiligen. Christentum und Heidentum mischen sich zu einer seltsamen Kultur, in der Glaube und Aberglaube oftmals kaum voneinander zu trennen sind.

An kulinarischen Spezialitäten bietet die Bretagne vor allem eine reiche Auswahl an Meeresfrüchten: "Plateau de Fruits de Mer", die berühmten Belon-Austern, begleitet von dem trockenen Muscadet, dem Wein der Bretagne, Hummer à l'Armoricaine, und das wegen der Salzweiden so genannte "Pré-Salé-Lamm", ferner die hauchdünnen köstlichen "Crêpes", wozu der "Cidre", ein spritziger Apfelwein, getrunken wird.

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